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Preise für Gas und Strom sind gesunken – der Verbrauch ist gestiegen
Die Krisenzeiten scheinen vorbei zu sein: Die aktuellen Energiepreise liegen unter denen des Vorjahres. Noch markanter zeigt sich der Unterschied gegenüber 2022. Gleichzeitig ist der Verbrauch der Deutschen wieder angestiegen.
Klarer Unterschied zu den Vorjahren
Es sind erfreuliche Mitteilungen für Verbraucher: Die Energiepreise liegen im ersten Quartal 2024 deutlich unter dem Vorjahresniveau und ebenso unter dem von 2022. Darüber berichtet unter anderem die Frankfurter Allgemeine (FAZ) und beruft sich auf ein Vergleichsportal. Speziell die Gaspreise seien seit Anfang 2024 noch einmal merklich gefallen.
Die Unterschiede lassen sich an einem Musterhaushalt ideal veranschaulichen. Es wird dabei von einem recht hohen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden ausgegangen. Beim Abschluss eines Gasvertrags im ersten Quartal 2024 fallen im Schnitt 2.117 Euro an. Zum Vergleich: In den ersten 3 Monaten in 2023 hätte das noch Kosten von 3.070 Euro bedeutet, im Vorjahr 2.940 Euro.
Den Abwärtstrend der Energiekosten bestätigt auch das Statistische Bundesamt. Es informiert darüber, dass die Strompreise im Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16,8 Prozent gesunken sind. Die Gaspreise haben sich sogar um 17,7 Prozent reduziert.
Zeiten des Sparens sind vorbei
Besonders im Krisenjahr 2022 sparten die Deutschen Energie, um die Kosten überschaubar zu halten. Inzwischen hat sich auch das wieder geändert. In 2023 nahm der Gas- und Stromverbrauch zu. Wie die „Tagesschau“ berichtet, lässt sich ein klarer Unterschied gegenüber 2022 feststellen. Der Gasverbrauch ist um 23,2 Prozent angestiegen, beim Strom ging es um 14 Prozent nach oben.
Der durchschnittliche Gasverbrauch eines Haushalts lag damit bei rund 19.000 Kilowattstunden, nachdem es 2022 noch 15.400 Kilowattstunden waren. Eine ganz ähnliche Entwicklung zeigt sich beim Strom: Hier sind es im Schnitt 3.150 Kilowattstunden – 2022 betrug der Mittelwert 2.800 Kilowattstunden.
Dabei stellt 2022 in jedem Fall eine Besonderheit dar. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021 sank der Gasverbrauch in Deutschland um 14 Prozent. Davon sparte die Industrie 15 Prozent ein, die Haushalts- und Gewerbekunden 12 Prozent. Begünstigt haben diese Entwicklung die milden Temperaturen sowie vor allem die Verteuerung der Preise im Zuge des Russland-Ukraine-Konflikts.
Berliner sind deutschlandweit die sparsamsten
Die Zahlen machen deutlich: Die inzwischen wieder gesunkenen Preise geben weniger Anlass zum Sparen. Folglich ist der Verbrauch von Strom und Gas wieder gestiegen – und zwar in allen Bundesländern, allerdings recht unterschiedlich. Spitzenreiter im Gasverbrauch sind die Sachsen, die 2023 im Schnitt für 22.358 Kilowattstunden zahlen mussten, gefolgt von den Hessen mit 20.969 Kilowattstunden und den Saarländern mit 20.599 Kilowattstunden. Als sparsamstes Bundesland entpuppt sich Berlin, wo der durchschnittliche Gasverbrauch bei 14.339 Kilowattstunden lag.
Beim Strom rangiert Niedersachsen auf dem ersten Platz: 3.352 Kilowattstunden betrug dort der durchschnittliche Verbrauch in 2023. Berlin erweist sich jedoch auch hier als sparsam: Die Einwohner hatten im Schnitt nur 2.544 Kilowattstunden auf dem Zähler. Einen ähnlich niedrigen Verbrauch erreichten die Hamburger mit 2.662 Kilowattstunden.