Neue Gasspeicherumlage ab Juli lässt den Preis steigen

Neue Gasspeicherumlage ab Juli lässt den Preis steigen

Besitzer einer Gasheizung müssen ab diesem Monat mit höheren Kosten rechnen. Ursache dafür ist ein Gesetz, das die Gasspeicherumlage anhebt. Für einige Verbraucher lohnt es sich jetzt, schnell zu sein.

Seit 2022 mehr als vervierfacht

Ein neuer Monat bedeutet oftmals neue Gesetze und Änderungen für Verbraucher. So ist es auch im Juli 2024: Es kommt zu einer Anpassung beim Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Sie sieht vor, dass die Gasspeicherumlage von bislang 1,86 Euro auf 2,50 Euro pro Megawattstunde angehoben wird. Diesen Schritt hatte die Trading Hub Europe GmbH (THE) schon im Mai angekündigt. Die Institution mit Sitz im nordrhein-westfälischen Ratingen ist der Betreiber des deutschen Gasmarktes und unter anderem dafür zuständig, die Gasspeicherumlage im Sinne des EnWG festzulegen.

Eingeführt wurde die Umlage im Oktober 2022 vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, um die Auswirkungen auf den Energiemarkt abzufedern. Ursprünglich betrug sie 0,59 Euro je Megawattstunde. Auf die zuletzt gültigen 1,86 Euro wurde sie im Januar des laufenden Jahres angehoben. Durch die abermalige Erhöhung hat sie sich seit ihrer Einführung mehr als vervierfacht. Die THE begründet diesen Schritt damit, dass 2022 Gas teuer eingekauft werden musste, um die Speicher aufzufüllen. Der Verkauf sei später zu wesentlich geringeren Preisen geschehen – das wiederum ist in erster Linie auf den gesunkenen Gasverbrauch zurückzuführen.

Wechsel des Anbieters kann sich lohnen

Der neue Preis von 2,50 Euro wird mindestens bis Ende des Jahres Bestand haben. Im Anschluss kann eine neue Anpassung erfolgen. Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden bedeutet die aktuelle Erhöhung Mehrkosten von etwa 50 Euro. Bislang waren es rund 37 Euro.

Bei älteren Verträgen bringt das nur eine geringfügige Kostenänderung mit sich. Wie „Merkur“ berichtet, werden diese daher wie geplant weiterlaufen, da sich ansonsten vom Kündigungsrecht wegen einer Vertragsänderung Gebrauch machen ließe. Kunden, die ohnehin einen Wechsel anstreben oder einen günstigeren Vertrag suchen, sollten zeitnah wechseln. Denn es ist davon auszugehen, dass die erhöhte Gasspeicherumlage in die neuen Verträge eingearbeitet wird.

Umlage nicht der einzige Preistreiber

Zusätzlich klettert auch der Gaspreis seit Februar 2024. Zunächst hatte er aber am 23. Februar mit 23 Euro pro Megawattstunde den niedrigsten Stand an der Börse seit 2 Jahren erreicht. Mittlerweile bewegt er sich jedoch im Bereich von 34 Euro je Megawattstunde, was einen Anstieg von 48 Prozent bedeutet. Allein im Vergleich zum Vormonat hat der Gaspreis noch einmal um 10 Prozent zugelegt.

Eine Zunahme der Gasspeicherumlage und der höhere Börsenpreis sorgen dafür, dass sich die Verbraucher auf steigende Heizkosten einstellen müssen. Hinzu kommt noch die kontinuierliche Erhöhung des CO2-Preises. Pro Tonne CO2 werden im laufenden Jahr 45 Euro erhoben. Ab 2025 fallen dann 50 Euro an.