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Neue Bundesländer zahlen mehr für Gas und Strom
Die Energiekosten belasten die Bürger in den neuen Bundesländern stärker als in den alten. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Vergleich.
Höhere Belastungen in Ostdeutschland
Ein Vergleich von Strom- und Gaskosten zeigt, dass die Bürger je nach Bundesland unterschiedlich hohe Anteile ihres Einkommens für Energie aufwenden müssen. Das hat ein Vergleichsportal ermittelt, dessen Zahlen der Deutschen Presseagentur (dpa) vorliegen.
Im Rahmen des Vergleichs wurden die Strom- und Gaskosten eines Einpersonenhaushalts mit der durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft des jeweiligen Bundeslandes verglichen. Als Berechnungsgrundlage diente ein beispielhafter Jahresverbrauch von 1.500 Kilowattstunden Strom und 5.000 Kilowattstunden Gas.
Dabei schnitt Thüringen am schlechtesten ab. Hier werden 6,0 Prozent des Einkommens für Strom und Gas aufgewendet. In Hamburg hingegen müssen Verbraucher nur 4,3 Prozent ihres Einkommens für Energiekosten ausgeben. Der bundesweite Schnitt liegt bei 4,9 Prozent des Einkommens. Andere Energieträger wurden bei dem Vergleich nicht berücksichtigt.
Kaufkraft und Energiekosten
Zu Beginn des Jahres 2024 prognostizierte das Marktforschungsinstitut GfK, dass den Menschen in Deutschland durchschnittlich 27.848 Euro pro Kopf für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit und Sparen zur Verfügung stehen würden. Die Kaufkraft ist das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung, einschließlich staatlicher Leistungen wie Rente, Arbeitslosen- und Kindergeld. Die tatsächliche Menge, die den Bürgern nach dem Abzug ihrer Ausgaben bleibt, hängt jedoch von der Entwicklung der Verbraucherpreise ab.
Die Unterschiede bei den Energiekosten zwischen den Ländern sind beachtlich. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern müssen jeweils einen Anteil von 5,6 Prozent ihres Einkommens für Strom und Gas aufwenden. Im Saarland sind es 5,4 Prozent, in Bremen 5,3 Prozent. Rheinland-Pfalz zahlt einen Anteil von 5,2 Prozent, Nordrhein-Westfalen 5,1 Prozent. Schleswig-Holstein und Brandenburg liegen beide bei 5,0 Prozent.
Niedersachsen und Baden-Württemberg bewegen sich mit 4,8 Prozent unter dem Durchschnitt. Hessen liegt bei 4,6 Prozent, Berlin mit 4,5 Prozent knapp dahinter, gefolgt von Bayern mit 4,4 Prozent.
Belastung für die Haushalte
Verbraucher in mehreren neuen Bundesländern müssen einen größeren Teil ihres verfügbaren Einkommens für Energiekosten aufbringen. Das liegt zum einen an der geringeren Kaufkraft vor Ort. Zum anderen sind die regionalen Nutzungsentgelte höher, da sie sich in den neuen Bundesländern auf weniger Verbraucher verteilen.
Bereits im Februar wurde eine Statistik veröffentlicht, die besagt, dass die Kosten für Kraftstoff, Heizung und Strom weiterhin deutlich über dem Vorkrisenniveau liegen. Verbraucher geben demnach 41 Prozent mehr für Energie aus als Anfang 2021. Ein Dreipersonenhaushalt wird damit pro Jahr um rund 1.500 Euro stärker belastet. Insbesondere der Preisanstieg beim Heizen fällt ins Gewicht: Bei Öl lagen die Preise um 64 Prozent höher, bei Gas sogar um 75 Prozent. Für die Berechnung wurden folgende Werte zugrunde gelegt: Wärmebedarf: 20.000 Kilowattstunden, Stromverbrauch: 4.000 Kilowattstunden und Pkw-Fahrleistung: 13.300 Kilometer.