Magazin
Heizkostenabrechnung 2023: Vielen Verbrauchern droht ein Preisschock
Das Wort „Krise“ war in den vergangenen beiden Jahren allgegenwärtig, wenn es um die Energiekosten in Deutschland ging. Zwar hat die Bundesregierung versucht, die Verbraucher durch Preisbremsen zu entlasten, dennoch müssen viele Haushalte mit hohen Kosten rechnen.
Deutlicher Anstieg der Energiepreise
Naturgemäß erhalten Mieter ihre Heizkostenabrechnung für das Vorjahr mit einiger Verzögerung. Bei manchen ist sie schon eingegangen, anderen wird sie noch bis spätestens zum 31. Dezember zugestellt. Der Energiedienstleister „Ista“ hat einen konkreten Blick auf die Heizkosten geworfen und dafür rund 800.000 Abrechnungen analysiert. Die Erkenntnis: Vielen Mietern droht ein Allzeithoch.
Für die markanten Kostenanstiege nennt „Ista“ 2 wesentliche Gründe. Neben dem individuellen Heizverhalten spielen insbesondere die 2023 gestiegenen Energiepreise eine entscheidende Rolle. Im Vergleich zu 2022 sind die Kosten pro Kilowattstunde bei Fernwärme um 7 Prozent gestiegen, bei Heizöl sind es 34 Prozent und bei Erdgas sogar 44 Prozent.
Um die Preisexplosion greifbarer zu machen, hat „Ista“ eine Beispielrechnung für eine Wohnung mit einer Fläche von 70 Quadratmetern aufgestellt. Wird diese mit Fernwärme oder Erdgas beheizt, sind jährliche Kosten von über 800 Euro zu erwarten. Rund 1.100 Euro sind es, wenn eine Ölheizung installiert ist.
Ein kritischer Blick auf die Abrechnung empfiehlt sich immer
Grundsätzlich sollten Verbraucher ihre Abrechnung immer überprüfen. Angesichts der aktuellen Meldungen zu den Kostensprüngen ist dies umso ratsamer. Doch worauf ist konkret zu achten? Die Verbraucherzentrale hat die Antwort.
Die meisten Verbraucher leisten über das Jahr verteilt Vorauszahlungen, womit bereits ein großer Teil der Heizkosten abgedeckt wird. Im Rahmen der Abrechnung geht es dann vorrangig darum, welche Summe noch nachzuzahlen oder zurückzuerstatten ist. Als eine der ersten Fragen sollte daher geklärt werden, ob die Vorauszahlungen in der Jahresabrechnung auch tatsächlich berücksichtigt sind.
Ein kritischer Blick kann auch bei einem Leerstand in einem Mehrfamilienhaus angebracht sein. Gibt es dort unbewohnte Einheiten, darf der Vermieter die dafür anfallenden Energiekosten nicht auf die anderen Mieter umlegen. Aus diesem Grund muss bei der Abrechnung geprüft werden, welche Quadratmeterzahl angegeben ist.
Schnell handeln für einen günstigen Tarif
Während viele Mieter in diesem Jahr besonders stark zur Kasse gebeten werden, gibt es aber auch erfreuliche Nachrichten: Die milden Temperaturen von März bis Juni haben dafür gesorgt, dass der Heizbedarf im Vergleich zu 2023 markant zurückgegangen ist. Das führt zu geringeren Kosten: Beim Heizen mit Öl ist ein Minus von 13 Prozent festzustellen, bei Gas sind es sogar über 30 Prozent.
Doch nicht nur der Heizbedarf ist gesunken – auch die Gaspreise bewegen sich unter dem Niveau des Vorjahres. Kostete 2023 eine Kilowattstunde noch rund 14 Cent, sind es mittlerweile knapp 11 Cent. Allerdings zeichnete sich zuletzt ab, dass die Gaspreise bei Neuabschlüssen wieder leicht gestiegen sind. Wer sich einen möglichst günstigen Tarif für den nächsten Winter sichern möchte, sollte zeitnah handeln.