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Gaskosten steigen: Mit diesen Tipps können Sie sparen
Der Großteil der Gaskunden muss sich im kommenden Jahr auf eine Preiserhöhung einstellen. Ohne großen Aufwand können Verbraucher ihre Ausgaben zum Teil jedoch um mehrere hundert Euro senken.
Das sind die Ursachen für die Verteuerung
Kaum ist die Energiekrise überwunden, machen bereits die nächsten Berichte zu steigenden Energiekosten die Runde. Auslöser sind dafür im Wesentlichen zwei Gründe. Einer davon sind die Netzentgelte: Ab 2025 werden sie fast überall in Deutschland angehoben. Netzentgelte sind eine Art Gebühr, die Gaskunden für die Nutzung des Gasnetzes zahlen müssen. Einem Haushalt mit einem beispielhaften Verbrauch von 20.0000 Kilowattstunden entstehen im Durchschnitt Mehrkosten von 98 Euro. In den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen können es über 200 Euro sein.
Langfristig gesehen wird die Nutzung von Gasheizungen deutlich zurückgehen. Das deutsche Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie die Klimaschutzziele der Europäischen Union (EU) bilden den rechtlichen Rahmen dafür und sollen diese Entwicklung begünstigen. Solange aber noch Bedarf vorhanden ist, bleiben die Gasnetze erhalten. Dass künftig zunehmend weniger Kunden ans Gasnetz angeschlossen sein werden, wirkt sich auf die Kosten aus: Diese lassen sich dann auf weniger Schultern verteilen. Damit die Gasnutzung in 10 bis 15 Jahren für die verbleibenden Kunden nicht unbezahlbar wird, dürfen die Betreiber die Netzentgelte schon jetzt anheben.
Der zweite Grund für die Verteuerung ist der CO2-Preis, der auf sogenannte klimaschädliche Brennstoffe berechnet wird. Er steigt von bislang 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne an. Den eingangs erwähnten Beispielhaushalt erwarten dadurch noch einmal Mehrkosten von 43 Euro pro Jahr.
Mehrere hundert Euro Einsparungen durch Anbieterwechsel möglich
Was können Gaskunden angesichts der Verteuerungen unternehmen? Ein Wechsel des Anbieters ist eine Option. Verbraucher sollten zunächst ihre aktuellen Konditionen prüfen. Derzeit sind Verträge mit etwa 10 Cent pro Kilowattstunde üblich, wobei die Preisgarantie zumeist für ein oder zwei Jahre gilt. Dabei ist auch schon der jährliche Grundpreis der Verträge mit einberechnet.
Kunden, die momentan mehr als 10 Cent pro Kilowattstunde zahlen, gehören zu potenziellen Wechselkandidaten. Sie haben die Möglichkeit, bei einem anderen Anbieter mehrere hundert Euro pro Jahr zu sparen. Insbesondere Verträge bei Grundversorgern gelten als teuer. Bei einem neuen Vertrag sollte auf eine Preisgarantie geachtet werden. Sie schützt den Verbraucher für einen vereinbarten Zeitraum vor Verteuerungen.
Um einen Preisvergleich vorzunehmen, benötigen Kunden nur einige Daten, zu denen ihr aktueller Jahresverbrauch, der Preis pro Kilowattstunde und die Zählernummer gehören. Angegeben werden müssen zudem die Postleitzahl des Wohnorts, der Stadtteil sowie die Wohnfläche. Binnen weniger Minuten lässt sich auf Portalen wie hier auf Gasvergleich.de ein geeigneter Versorger finden. In den meisten Fällen können Verbraucher innerhalb eines Monats wechseln. Verträge bei einem Grundversorger sind sogar innerhalb von 14 Tagen kündbar. Um die Kündigung kümmert sich der neue Anbieter. Einzige Ausnahme: Wenn es eine Preiserhöhung gab, greift ein Sonderkündigungsrecht, von dem der Kunde selbst Gebrauch machen darf.
Verbrauch senken und Kosten zusätzlich reduzieren
Werden einige einfache Tipps befolgt, lässt sich zusätzlich der Gasverbrauch etwas reduzieren. So empfiehlt es sich, den Heizkörper von Zeit zu Zeit zu entstauben. Kurzes Stoßlüften ist zudem wesentlich effektiver, als das Fenster zu kippen.
Der Thermostat sollte dauerhaft auf eine niedrige Stufe gestellt werden – aber so, dass es noch angenehm ist. Jedes Grad Raumtemperatur weniger sorgt für eine Einsparung von 6 Prozent bei den Heizkosten. Wer noch einen alten Duschkopf besitzt, kann diesen durch einen neuen mit Sparfunktion ersetzen – der Verbrauch lässt sich dadurch um nahezu die Hälfte reduzieren. Mit einer Investition von etwa 30 Euro für einen solchen Duschkopf sind Einsparungen von bis zu 200 Euro jährlich möglich.
Da die CO2-Preise in den kommenden Jahren weiter ansteigen, wird Hauseigentümern geraten, sich mit einem Heizungstausch zu beschäftigen, der mittel- bis langfristig erfolgen kann. Oftmals lassen sich bei einem Umstieg noch Fördermittel beanspruchen.