Gasabschaltung: Verbraucherschützer fordern frühe Benachrichtigung

Gasabschaltung: Verbraucherschützer fordern frühe Benachrichtigung

Im Rahmen der Energiewende werden die Gasnetze in Deutschland nach und nach abgeschaltet. Verbraucherschützer setzen sich dafür ein, dass die Bürger mindestens 10 Jahre im Voraus über die Stilllegung ihres Gasnetzes informiert werden.

Ankündigung von geplanten Stilllegungen – 10 Jahre als Minimum

Ein Beschluss der Europäischen Union (EU) verpflichtet Gasnetzbetreiber künftig dazu, Stilllegungspläne für ihre Netze zu erarbeiten. Diese Vorschrift gilt sowohl für die komplette Abschaltung des Gasnetzes als auch für die Umstellung auf erneuerbare Gase wie Biomethan oder Wasserstoff.

Wie der „Spiegel“ berichtet, fordern Verbraucherschützer, dass die Kunden mindestens 10 Jahre vor der Stilllegung informiert werden. So sollen sie ausreichend Zeit bekommen, um sich für eine alternative Heizmethode zu entscheiden. Besonders wichtig sei dieser Schritt, wenn eine Gasheizung ersetzt werden muss – so ließen sich unnötige Investitionen in veraltete Technologie vermeiden.

Der Gas-Ausstieg und seine Auswirkungen

Bis 2045 möchte die Bundesrepublik klimaneutral sein. Deswegen werden schon jetzt die Weichen gestellt, um den Einsatz fossiler Brennstoffe wie Erdgas zu reduzieren. Im Laufe der Jahre sollen immer mehr Haushalte auf klimafreundlichere Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Wärmenetze umsteigen. Verbraucherschützer begrüßen dieses Vorhaben. Sie sehen es als notwendige Umstellung, damit die Klimaziele auch tatsächlich erreicht werden können.

Gleichzeitig mahnen Verbraucherschützer davor, die Bürger zu spät über vorgesehene Änderungen zu informieren. Als kritisch erachten sie den Umstand, dass zahlreiche Eigentümer in der jüngeren Vergangenheit neue Gasheizungen installiert haben. Schon bald könnten sie diese Entscheidung bereuen, wenn dieses Heizsystem als veraltet angesehen wird.

Umstieg wird mit bis zu 70 Prozent gefördert

EU-Gas- und Wasserstoffbinnenmarktrichtlinie – so heißt das Gesetz, das die Gasnetzbetreiber dazu verpflichtet, bis 2026 konkrete Pläne für ihre Netze vorzulegen. Bis Mitte 2026 müssen auch Großstädte ihre Konzepte einreichen, in denen sie aufzeigen, welche Heiztechnologien in ihrer Region zur Verfügung stehen. Kleinere Städte und Gemeinden haben dafür noch bis 2028 Zeit.

Der Wechsel zu erneuerbaren Heizsystemen wie Wärmepumpen wird aktuell noch mit bis zu 70 Prozent der Kosten gefördert. So können auch Haushalte mit geringerem Budget den Umstieg meistern. Die Förderungen werden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bewilligt.