Gas und Strom: Wechsel des Versorgers lohnt sich mehr denn je

Gas und Strom: Wechsel des Versorgers lohnt sich mehr denn je

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hatte die Energiepreise vorübergehend enorm in die Höhe schießen lassen. Mittlerweile zeigt sich die Lage deutlich entspannter. Für Verbraucher kann sich ein Wechsel derzeit besonders lohnen. Doch worauf ist dabei zu achten?

Günstige Gelegenheit, einen neuen Tarif abzuschließen

Mehrere Vergleichsportale berichten übereinstimmend, dass Strom- und Gaskunden aktuell mit einem neuen Vertrag so viel sparen können wie noch nie. Als Beispiel wird eine vierköpfige Familie genannt: Ihr Verbrauch lässt sich im Durchschnitt um fast 2.000 Euro senken, wenn sie bei Strom und Gas vom Grundversorger zu einem alternativen Anbieter wechselt.

Momentan haben etwa 25 Prozent der Kunden einen Vertrag bei einem Grundversorger, was ein verhältnismäßig hoher Anteil ist. Das hängt vor allem mit dem Jahr 2022 zusammen, als die Krise ihren Höhepunkt erreichte und der Gaspreis im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 36 Prozent gestiegen war. Auch der Strompreis machte einen Sprung nach oben. Um die Bürger zu entlasten, führte die Bundesregierung vorübergehend die sogenannten Energiepreisbremsen ein.

Einige Versorger lieferten allerdings nicht wie versprochen oder meldeten Konkurs an. Daraufhin entschieden sich viele Kunden für die als verlässlich geltenden Grundversorger. Allerdings sind diese in der Regel nicht besonders günstig. Da sich die Situation inzwischen deutlich geändert hat, empfiehlt es sich jetzt, Strom- und Gastarife zu vergleichen.

Grundversorger vs. alternative Anbieter

Der Vorteil eines Vertrags bei einem Grundversorger besteht darin, dass Kündigungen jederzeit mit einer Frist von 2 Wochen möglich sind. Die Verbraucherzentrale versichert, dass ein Wechsel zu einem alternativen Anbieter unkompliziert erfolgen kann. Für Kunden fallen keine Wechselgebühren an. Zudem ist kein Zählertausch notwendig – der bestehende darf weitergenutzt werden. Sollte ein Anbieter in Konkurs gehen, übernimmt der Grundversorger die Energielieferung.

Das große Sparpotenzial bei alternativen Anbietern ist darauf zurückzuführen, dass sie sich den Börsenpreisen schneller anpassen können. Im Gegensatz dazu haben die Grundversorger ihre Preise schon seit längerer Zeit nicht mehr nach unten korrigiert. Die Verbraucherzentrale weist aber auch darauf hin, dass es nicht immer die beste Wahl ist, einen Anbieter mit besonders niedrigen Preisen zu wählen. Es sei denkbar, dass diese Unternehmen nicht kostendeckend kalkulieren, was wiederum das Risiko einer Insolvenz erhöht. Deswegen rät die Verbraucherzentrale auch davon ab, Rechnungen im Voraus zu bezahlen. Sollte der Anbieter tatsächlich einmal in finanzielle Schieflage geraten, wird das Geld im schlimmsten Fall nicht mehr rückerstattet.

Beim Wechsel genau hinsehen

Die Verbraucherzentrale NRW erklärt, dass sich ein Wechsel für alle Kunden lohnt, die aktuell mehr als 9 Cent pro Kilowattstunde für Gas und über 28 Cent pro Kilowattstunde für Strom zahlen. Bevor sich Kunden für einen neuen Anbieter entscheiden, sollten sie die genaue Kündigungsfrist klären. Verträge, die vor März 2022 geschlossen wurden, können sich je nach Konditionen automatisch um 12 Monate verlängern. Bei neueren Verträgen ist das nicht möglich. Während die Kündigungsfrist bei den Grundversorgern 2 Wochen beträgt, kann sie bei alternativen Anbietern bei bis zu 4 Wochen liegen.

Vergleichsportale sind eine nützliche Hilfe, um einen neuen Energieversorger zu finden, aber nicht immer erweisen sie sich als vollkommen unabhängig. Sie können beispielsweise Empfehlungen abgeben und damit die Tarifauswahl einschränken. Mitunter listen sie auch nur Unternehmen auf, die für eine Platzierung Geld bezahlen. Eine Internetrecherche lohnt sich daher immer, um Kundenrezensionen zu lesen und böse Überraschungen zu vermeiden.

Auf Gasvergleich.de finden Sie nur seriöse Anbieter und keine versteckten Vertragspartnerverträge. So steht einem neuen Tarif mit günstigeren Konditionen nichts mehr im Weg.